Energie aus Wasserkraft im Schwarzwald
Die Herbstexkursion des Freundeskreises Elektro- und Informationstechnik am 13. September 2024 führte uns in den Schwarzwald, zum EnBW Wasserkraftwerk in Forbach. Um 11.00 Uhr traf sich eine kleine aber feine Gruppe von 16 Freunden der Elektro- und Informationstechnik, darunter Ingenieure aus der Industrie, aktive Hochschulmitglieder und pensionierte Kollegen an der Hochschule Karlsruhe.
Der Bus brachte uns zur Schwarzenbach-Talsperre. Dort führte uns Prof. Strohrmann auf einem Lehrpfad um den Stausee. Der Stausee wurde im Rahmen eines großen Projekts in den Jahren 1918 bis 1922 zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft angelegt. Es war das größte Projekt seiner Art in dieser Zeit und ist außergewöhnlich gut in Bildern und Filmen dokumentiert. Mit großem Aufwand an Menschen, Maschinen und Material wurde etwas geschaffen, was seit nunmehr hundert Jahren CO2-freien Strom aus Wasserkraft produziert. Der Weg um den Stausee ist ein Erlebnis für sich, die Technik fügt sich perfekt in die Natur des Murgtals ein.
Gegen 14.00 Uhr wurden wir von Frau Fleischhauer und Frau Siamos im Infocenter des Rudolf-Fettweis-Werks erwartet. Frau Siamos informierte uns mit vielen Daten und Fakten sowie über die aktuelle und zukünftige Ausrichtung der Energiegewinnung der EnBW, die sich seit der Energiewende auf erneuerbare Energien fokussiert. Ein wesentlicher Teil dieser Strategie ist das im Bau befindliche Kavernenkraftwert, das als Bergbauprojekt durch die österreichische Firma Porr umgesetzt wird.
Durch den neuen Kavernenspeicher erhöht sich das Speichervolumen des Kraftwerks um 200.000 Kubikmeter. Die neue Unterstufe aus Kavernenspeicher und Ausgleichsbecken wird damit über eine Speicherkapazität verfügen, die sieben Stunden Turbinenbetrieb am Stück ermöglicht.
Nach dem Vortrag führte uns Frau Siamos durch die Leitwarte und das Maschinenhaus des Rudolf-Fettweis-Werks. Dort beindruckten die Turbinenanlagen, die seit hundert Jahren im Einsatz sind. Neben der Technik ist das Retro-Industriedesign der 1920er Jahre sehens- und bemerkenswert.
Danach brachte uns der Bus an die untere Staumauer der Schwarzenbach-Talsperre. Frau Fleischhauer und Frau Siamos führten uns durch einen Kontrollschacht in der Staumauer, ein einzigartiges Erlebnis!
Gegen 17.30 Uhr, gerade rechtzeitig bevor es zu regnen begann, fuhren wir zurück nach Ettlingen, wo wir den Tag im Vogel-Bräu ausklingen ließen. Die Teilnehmer waren sich einig: es war eine abwechslungsreiche und informative Exkursion. Der Fokus unseres Treffens lag dieses Mal auf dem Wiedersehen mit Ehemaligen (Professoren, Studierende) und aktiven Kollegen des Freundeskreises.